Tentative untersucht das Zelt als textile Struktur und Träger gesellschaftlicher Kodierungen anhand von zurückgelassenen Zelten eines Festivalsommers.
Die Installation im Rahmen des slow festivals präsentiert die Zelte in einer neuen Form:
Sorgfältig sortiert, farblich komponiert und erneut zusammengefügt, erhalten sie eine neue Bedeutung, deren Spannung sich in der gewaltigen und zugleich filigranen Form ausdrückt, die sich im Foyer des Konzerthauses entfaltet.
Dabei wirft die Installation einen kritischen Blick auf die Verschwendungsphänomene unserer Konsumgesellschaft und stellt uns vor die Frage, was uns in einer sich scheinbar immer schneller drehenden Welt innehalten lässt.
NEEMO wurde 2022 als sechsköpfiges Kollektiv nach dem gemeinsamen Architekturstudium an der Universität der Künste in Berlin gegründet.
Das Kollektiv beschäftigt sich mit Transformationsprozessen und setzt sich mit dem Unfertigen und Prozesshaften auseinander.
Das Spektrum der individuellen fachlichen Schwerpunkte der Mitglieder bewegt sich zwischen Landschaft, Kunst, Ausstellung und Hochbau. In der kollektiven Arbeit führt die Überlagerung der Bereiche zu Schnittmengen aus denen die Projekte entwickelt werden.
NEEMO stellt sich die Frage, wie Architektur nicht nur als bauliche Struktur, sondern als ein aktiver, sich stetig entwickelnder Raum verstanden werden kann. Dabei werden die Grenzen der Architektur hinterfragt und es entstehen künstlerisch-räumliche Projekte, in denen die Auseinandersetzung mit der Bewegung durch den Raum und die Wechselwirkungen zwischen Nutzer und gestalteter Umwelt eine zentrale Rolle spielen. Die Grundlage eines jeden Projekts bildet eine tiefe Wertschätzung für die Umwelt und die Zusammenarbeit innerhalb des Kollektivs.
Laura Haas
Lilith Unverzagt
Lilli Hanada
Sophia Branz
Viktoria Bruns
mit Anja Müller-Syring